Nicht schlank? Na und!

Weg vom Diätfrust und einfach gut leben

Bitte Mama, lass mich hungern… Verhinderung von Übergewicht, durch Kleinkinddiäten?

Ein Kommentar

Noch sind sie nicht auf dem Markt, die Diätprodukte für Babies und Kleinkinder. Noch dürfen die Ärmchen rund und die Backen voll sein, aber mit dem „oh, wie niedlich!“ beim Anblick eines Babies könnte es bald vorbei sein, denn, Sie erraten es kaum, es gibt wieder eine neue Studie.

Die Wissenschaftler rund um Solveig Cunningham von der Emory University haben herausgefunden, dass nur wer früh mit Hungerkuren beginnt, auch wirklich eine Chance hat, nicht in der Todesumrarmung von Übergewicht zu enden. Und früh meint wirklich früh, also im oder noch besser bevor dem Kindergarten. Denn wer als Kindergartenkind rundlich ist, wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein dicker Teenager.

Dabei gehen die Forscher laut diesem Artikel auch soweit, dass sie das Geburtsgewicht mit beachten und siehe da, schwerere Babies werden mit größerer Wahrscheinlichkeit auch dicke Kindergartenkinder und fettleibige Teenager. Also, liebe Schwangere, zügelt euren Appetit, esst weniger als euer Körper verlangt, um ja schon dünne Babies zur Welt zu bringen. Kann das eine gute, sinnvolle Botschaft sein?

Ist die Panik vor rundlichen Körperformen so groß, dass am Ende die schwangere Frau den Arzt aufsucht, um von ihrem Fötus Fett absaugen zu lassen, damit das Kind nur ja nicht rundlich zur Welt kommt?

Kinder haben, besonders im Kindergarten einen natürlichen Bewegungsdrang und würden oft am liebsten den ganzen Tag auf dem Spielplatz verbringen. Wenn kein Kind gehänselt wird, weil es nicht die „Leistung“ bringt wie andere (schnell klettern, hoch schaukeln, schnell rennen), wenn Bewegung nur Spaß und Freude an der eigenen Kraft und Geschicklichkeit sein darf, dann sehe ich keinen Anlass, noch einen Sportdrill einzuführen, um Kindern den Spaß an der Bewegung zu vermiesen, indem man sie zu Leistungsmaschinen macht. Kein Kind muss besser, schneller, stärker sein als andere.  Bei uns in den Schiregionen erlebt man leider oft Mütter, die für ihre Sechsjährigen beim Schikurs schon das ideale Wachs für das Rennen am Ende des Kurses diskutieren, aber keinen Blick dafür haben, wie viel Spaß die Kinder an dem Sport haben könnten, wenn man sie so spielerisch damit umgehen lässt wie sie es am liebsten möchten.

Und es wird keineswegs jedes rundliche Kind ein rundlicher Teenager. Wenn die Kinder ihren Körper in Frieden lassen und nicht mit Diäten quälen, sorgt die Streckung durch die Wachstumsschübe bei den allermeisten dafür, dass sich ihr Gewicht auf mehr cm verteilt. Und wenn nicht, dann eben nicht. Auch dicke Teenager haben ein Recht auf  ein schönes, erfülltes Leben ohne Qualen und Angst vor dem Bashing, dem Diss durch die Peergroup angeheizt von den Medien und den durch deren einseitige Berichtserstattung manipulierten Eltern.

Autor: diemangelika

Autorin, Japanfan und leidenschaftliche Köchin. Besuchen Sie meine Autorenseite: www.angelikadiem.at oder besuchen Sie meine Autorenpinnwand auf facebook: http://www.facebook.com/pages/Angelika-Diem-Autorenpinnwand/123900501023507

Ein Kommentar zu “Bitte Mama, lass mich hungern… Verhinderung von Übergewicht, durch Kleinkinddiäten?

  1. Laut einer englischen Langzeitstudie leiden Kinder mit NIEDRIGEM Geburtsgewicht später, mit 50, signifikant häufiger an Diabetes Typ 2 und ÜBERgewicht. Die Studie ist gar nicht so neu (vor 2000). Es scheint so zu sein, das aktuell viele Forscher populäre Mythen über Übergewicht gar nicht erst hinterfragen, weil das bei ihren Geldgebern (Diätmittelproduzenten und pharmazeutischen Konzernen) unpopulär ist.

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