Nicht schlank? Na und!

Weg vom Diätfrust und einfach gut leben

Women afraid to eat / Die Angst for dem Essen

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afraidtoeat001Wie man am Bild sehen kann, ist mein Exemplar nicht mehr druckfrisch.  Das ist kein Wunder, schließlich ist das Buch von Fracnes M. Berg bereits im Jahre 2001 erschienen.

Die Autorin hat ihre Erfahrung als Gründerin und Herausgeberin des „Healthy Weight Journals“ ,  ihr Wissen als Ernährungssezialistin und Gastprofessorin an der Medizinischen Fakultät von North Dakota in diese 380 Seiten starke Buch gepackt.

Ihr zentrales Anliegen sind die steigende Zahl von Essstörungen und hier vor allem die beiden Extreme der Gewichtsskala, die Magersucht und die Fettsucht. Sie sieht einen erschreckenden Zuwachs an beiden Enden und macht sich auf die Suche nach den Ursachen und nimmt sich kein Blatt vor den Mund, was die Wirkungslosigkeit von Diäten und die Gefahren von Diätmedikamenten betrifft.

Die Besesenheit mit dem Körpergewicht, die Angst vor dem Essen, die Angst vor Gewichtszunahmen beherrscht zunehmend das Leben vieler junger Frauen in den USA.  Studentinnen leben von einer so geringen Kalorienzahl, dass sie wie Zombies in den Hörsälen hängen, unfähig aktiv zu werden, da ihre Gedanken fast ständig um die nächste Mahlzeit kreisen.  Francis M. Berg führt mit erschreckender Klarheit vor Augen, wie sehr die Fixierung auf „Schlankwerden/Schlankbleiben“ das Leben von Frauen auffrisst, wie es ihnen die Kraft und Zeit raubt.

Ihre Schilderung dessen, was in einem Körper vor sich geht, der sich gegen das Verhungern wappnet, macht deutlich, wie sehr manche Diäten auch die Persönlichkeit eines Menschen negativ verändern können,  uns gefühlskalt und egozentrisch machen und wie schwer es ist, diese Veränderung wieder ungeschehen zu machen.

Sie zeigt auf, wie geschickt Diätgruppen ihre Mitglieder durch Bloßstellung, Scham und Schuld manipulieren und wie die Pharmaindustrie es schafft, Medikamente auf den Markt zu bringen, obwohl ihre Wirksamkeit und Sicherheit keineswegs in Stein gemeißelt sind.  Sie benennt Beispiele auch von Todesfällen und Meldungen, die an ihr Journal gegangen sind, erzählt von verzweifelten Angehörigen, die nicht verstehen können, dass einfache „Diätpillen“ gesunde junge Frauen töten können.

Fancis M. Berg nimmt sich Zeit, all die Nachteile darzulegen, welche die gesellschaftliche Ächtung von Übergewicht mit sich bringt. Von Schmähungen in frühester Kindheit über die Schwierigkeiten Arbeit und Ausbildungsplätze zu finde bis hin zu den Problemen beim Arztbesuch. Die Berichte von dicken jungen Frauen, denen Ärzte Unterleibsuntersuchungen aus persönlicher Ablenhung heraus verweigerten schockieren.

Gibt es einen Weg aus diesem Dilemma?

Für Francis M. Berg führt der Weg nur über ein aktives Leben, aufmerksames Esen, ohne Angst vor Nahrungsmitteln, sich seines Wertes bewusst sein  und vor allem über die gegenseitige Achtung der Vielgestaltigkeit. Menschen haben nun einmal unterschiedliche Körperformen und sind nicht daran zu messen, ob sie mehr oder weniger Raum einnehmen.  Nur gemeinsam haben Frauen eine Chance sich gegen den Zwang zum einheitlichen Körperbild zu wehren und ihre Individualität zu verteidigen.

Das Buch ist nur auf Englisch erhältlich und kann über das Healthy Weight Network  bezogen werden. Hier einige Auszüge.

Francis M. Berg

Women afraid to eat

Breaking free in Today’s  Weight-Obsessed World

Healthy Weight Network 2001

Autor: diemangelika

Autorin, Japanfan und leidenschaftliche Köchin. Besuchen Sie meine Autorenseite: www.angelikadiem.at oder besuchen Sie meine Autorenpinnwand auf facebook: http://www.facebook.com/pages/Angelika-Diem-Autorenpinnwand/123900501023507

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